Wissenswertes

A

ANGST

Die Angsterkrankung ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen. Sie unterscheidet sich von der normalen Angst, die zum Leben dazugehört und uns vor Gefahren schützt dadurch, dass die Angst stark übersteigert ist und teilweise ganz unvermittelt, ohne erkennbaren Anlass, auftritt. Angst ist ein Grundgefühl von Bedrohung, das Gefühl der „Unheimlichkeit“ und des „Ausgesetztseins“ in der Welt. Oft geht Angst mit psychischen Störungen einher.

ANGSTSTÖRUNG

Angststörung ist gekennzeichnet durch exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen Bedrohung. Angst ist ein Symptom. Kein Mensch ist frei von Angst, sie führt uns durch die Gefahrnisse des Lebens. Bei manchen Menschen nimmt die Angst ein übersteigertes Ausmaß an. Dann spricht man von einer Angsterkrankung. Angsterkrankungen zählen neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die wichtigsten Formen sind Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie, Generalisierte Angststörung, Soziale Angststörung und Spezifische Phobien.

ABWEHRMECHANISMEN

Abwehrmechanismus ist ein Begriff aus der Psychoanalyse. Mit ihm werden psychische Vorgänge bezeichnet, die den Zweck haben, miteinander in Konflikt stehende psychische Tendenzen (Triebe, Wünsche, Motive, Werte) mental so zu bewältigen bzw. zu kompensieren, dass die resultierende seelische Verfassung konfliktfreier ist. Dies erfolgt meist unbewusst.

ALKOHOLABHÄNGIGKEIT

Alkoholsucht bedeutet krankhafte Abhängigkeit von Alkohol. Sie ist gekennzeichnet durch körperliche, psychische und soziale Symptome sowie zahlreiche Folgeschäden.

ANOREXIE

Bei Anorexie kommt es zum Verlust des Appetits oder des Verlangens nach Nahrung. Bei länger andauernder Anorexie lässt das Hungergefühl nach. Unterernährung als Folge der Anorexie kann lebensgefährlich werden und schwere körperliche Schäden verursachen.

ANOREXIA NERVOSA

Magersucht, psychisch bedingte Essstörung.

AUFMERKSAMKEITSDEFIZIT-/HYPERAKTIVITÄTSSTÖRUNG (ADHS)

Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Sie äußert sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Selbstregulation sowie manchmal zusätzlich durch starke körperliche Unruhe (Hyperaktivität).

ANTIDEPRESSIVA

Arzneimittel hauptsächlich gegen Depressionen, wird aber auch eingesetzt bei Zwangsstörungen, Panikattacken und der posttraumatischen Belastungsstörung. Antidepressiva soll die Stimmung aufhellen und die depressiven Symptome lindern.

B

BELASTUNGSREAKTION/ BELASTUNGSSTÖRUNG

Reaktion auf eine außergewöhnliche körperliche und/oder seelische Belastung, die in ihrer Art und ihrem Ausmaß deutlich über das „normale“ Maß hinausgeht.

BULIMIA NERVOSA

Ess-Brechsucht gehört zusammen mit der Magersucht, der Binge-Eating-Disorder und der Esssucht zu den Essstörungen.

BURN-OUT-SYNDROM

meist berufsbezogene, chronische Erschöpfung.

BORDERLINE-STÖRUNG

psychische Erkrankung, deren Hauptmerkmale eine Instabilität der Stimmung, des Selbstbildes und der zwischenmenschlichen Beziehungen sind; Menschen mit Borderline-Syndrom leben in ständiger, oft panikartiger Angst; die soziale Anpassung und die berufliche Leistungsfähigkeit sind durch die Erkrankung oft erheblich beeinträchtigt.

C

CO-ABHÄNIGKEIT

Co-Abhängigkeit bezeichnet ein sozialmedizinisches Konzept, nach dem manche Bezugspersonen eines Suchtkranken (beispielsweise als Co-Alkoholiker) dessen Sucht durch ihr Tun oder Unterlassen zusätzlich fördern oder selber darunter in besonderer Form leiden. Ihr Verhalten enthält seinerseits Sucht-Aspekte. Co-Abhängigkeit bezeichnet darüber hinaus auch ein Verhalten von Menschen mit einer Beziehungsstörung, bei der sie sich ganz allgemein von anderen Menschen abhängig machen, unabhängig von einem bestimmten Menschen oder von einem süchtigen Menschen.

D

DELIR

akute psychische Störung mit Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung und Desorientiertheit, die eine organische Ursache hat.

DELIRIUM TREMENS

stellt eine ernste und potenziell lebensbedrohende Komplikation bei einer länger bestehenden Alkoholkrankheit dar. Es tritt zumeist im Rahmen des Alkoholentzuges auf, kann aber auch seltener durch einen Alkoholrausch selbst ausgelöst werden. Auch bei anderen Suchterkrankungen kann ein Delirium tremens im Entzug oder als unmittelbare Nebenwirkung auftreten.

DEPRESSION

Die Depression ist eine psychische Störung. Typisch für sie sind gedrückte Stimmung, negative Gedankenschleifen und ein gehemmter Antrieb. Häufig gehen Freude und Lustempfinden, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und das Interesse am Leben verloren. Weitere Symptomen können zum Beispiel auftreten: verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit, Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, Suizidgedanken, Schlafstörungen, verminderter Appetit, innere Unruhe und Reizbarkeit sowie verschiedene nicht körperlich bedingte Schmerzen. Diese Symptome treten auch bei gesunden Menschen zeitweise auf. Bei einer Depression sind sie jedoch länger vorhanden, schwerwiegender ausgeprägt und senken deutlich die Lebensqualität.

E

ESSSTÖRUNG

Mit Essstörung bezeichnet man eine Verhaltensstörung mit meist ernsthaften und langfristigen Gesundheitsschäden. Zentral ist die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Thema „Essen“. Sie betrifft die Nahrungsaufnahme oder deren Verweigerung und hängt mit psychosozialen Störungen und mit der Einstellung zum eigenen Körper zusammen.

F

FRUSTRATIONSTOLERANZ

Fähigkeit, das Ausbleiben der Erfüllung von Wünschen oder von erwartetem Erfolg zu ertragen bzw. Bedürfnisaufschub auszuhalten.

G

GESPRÄCHSTHERAPIE

Carl Rogers (1902-1987) entwickelte die Gesprächspsychotherapie, die auch als klientenzentrierte Gesprächsführung oder nichtdirektive Psychotherapie bekannt wurde. Dem Therapeuten verlangt diese Therapie besondere menschliche und persönliche Fähigkeiten und Anstrengungen ab. Empathie, Akzeptanz und Kongruenz drei grundsätzliche Elemente, die eine konstruktive Veränderung des Klienten herbeiführten. Bei der Empathie geht es darum, dass der Psychologe einfühlsam und engagiert zuhört ohne schnelle Urteile zu fällen. Akzeptanz bedeutet, dass der Therapeut dem Klienten eine bedingungslose Wertschätzung und Respekt gegenüberbringt. Mit dem Motiv der Kongruenz geht es um Echtheit in dem Sinne, dass der Therapeut nicht nur als Fachpersonen in Erscheinung tritt, sondern sich dem Patienten auch als Person in der Begegnung zu erkennen gibt. Hierbei geht es um die ehrlichen und aufrichtigen Gefühle des Therapeuten.

H

HOFFNUNGSLOSIGKEIT

Fehlende Zukunftsperspektive, Glaube an positiv verlaufende Zukunft ist abhanden gekommen bzw. vermindert.

HUMANISTISCHE PSYCHOTHERAPIE

Psychisches Wachstum durch Ressourcenorientierung und Potenzialentfaltung. Die Humanistische Psychotherapie stellt das psychische Wachstum (im Sinne persönlicher Weiterentwicklung) durch Aktivierung und Entfaltung spezifisch menschlicher Ressourcen (Potentiale) auf ein von Sinn getragenes, selbstverwirklichendes, authentisches Leben hin in den Mittelpunkt.

HYPNOTHERAPIE

Als Hypnotherapie oder Hypnosepsychotherapie werden heute Therapieformen zusammengefasst, die u. a. das vorhandene Wissen über die Wirkung von Trance und Suggestionen therapeutisch nutzen. Um Heilungs-, Such- und Lernprozesse zu fördern, wird entweder Hypnose im mehr formalen Sinn praktiziert oder es werden alltägliche Tranceprozesse für die therapeutische Arbeit genutzt.

HYSTERIE

Hysterie ist eine psychisch bedingte körperliche Störungen im Sinne einer Konversionsneurose; als unerträglich empfundene seelische Belastungen führen wahrscheinlich bei entsprechender charakterlicher Veranlagung zu der für die Hysterie typischen Diskrepanz zwischen der unbewussten Selbstwahrnehmung und -darstellung eines Hysterikers und seinem eigentlichen Wesen; der Verlust bewusster Verhaltens- und Wahrnehmungskontrolle führt zu der Scheinlösung der hysterischen Neurose.

I

IMPULSKONTROLLSTÖRUNG

Als Störung der Impulskontrolle oder Impulskontrollstörung wird in der Psychiatrie und der klinischen Psychologie ein Verhaltensablauf bezeichnet, bei dem ein als unangenehm erlebter Anspannungszustand durch ein bestimmtes impulsiv ausgeübtes Verhalten aufgelöst wird.

J

JUNG CARL GUSTAV

Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875-1961), ein Schüler Freuds, hat die Analytische Psychologie in Abgrenzung zur Psychoanalyse Freuds entwickelt. Als höchstes Ziel des Menschen sah Jung die Individuation, damit ist die kontinuierliche Entwicklung vom Ursprung des Selbst zum Selbst (Selbstfindung) gemeint. Um diese Selbstverwirklichung in ihrer Ganzheit zu erreichen, müssen alle Persönlichkeitsanteile des Menschen integriert sein. Das bedeutet nicht nur die guten „hellen“, sondern auch die abgespaltenen „dunklen“ Anteile.

K

KÖRPERPSYCHOTHERAPIE

Körperpsychotherapie, gleichbedeutend mit „körperorientierte Psychotherapie“, ist die Bezeichnung für unterschiedliche Psychotherapiemethoden, die die psychischen und körperlichen Dimensionen menschlichen Erlebens gleichwertig behandeln.

KONDITIONIERUNG

Erziehung zu bestimmten Verhaltensweisen.

KOGNITIVE VERHALTENSTHERAPIE

Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. Im Mittelpunkt stehen Kognitionen. Kognitionen umfassen Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen. Die kognitiven Therapieverfahren gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren.

KRISENINTERVENTION

Krisenintervention ist die methodische Unterstützung von Menschen in Lebenskrisen. Das Ziel der Intervention ist, eine kritische Entwicklung zur möglichen Katastrophe aufzuhalten und zu bewältigen.

L

LIEBESKUMMER

bezeichnet umgangssprachlich die emotionale Reaktion auf unerfüllte oder verlorene Liebe. Man spricht auch von Gebrochenem Herzen. Wir reagieren auf den Verlust des Partners mit Schlafstörungen, nachlassendem oder gesteigerten Appetit, Kreislaufbeschwerden, Magen-Darm-Problemen, innerer Unruhe und Anspannung. Es kann zum Broken-Heart-Syndrom kommen – einem Quasi-Herzinfarkt.

M

MISSBRAUCH

Unterschieden wird z.B. in emotionaler und/ oder sexueller Missbrauch. Missbrauch kann in Abhängigkeitsverhältnissen – z. B. zwischen Eltern und Kindern stattfinden. Emotionaler Missbrauch wirkt wie eine Gehirnwäsche und kann Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl des Opfers beeinträchtigen. Sexueller Missbrauch hat oft jahrelange schwere psychische Folgen für das Missbrauchsopfer.

N

NEUROSEN

lebensgeschichtlich ableitbare, früh entstandene Störung aufgrund eines psychischen Konflikts.

O

ORGANISCHES PSYCHOSYNDROM

psychische Veränderung aufgrund einer organischen Erkrankung des Gehirns oder des Körpers allgemein, z.B. Demenz und Halluzinose.

P

PSYCHOANALYSE

der Begriff „Psychoanalyse“ steht sowohl für das auf Freuds Einsichten in die Psychodynamik des Unbewussten gegründete Beschreibungs- und Erklärungsmodell der menschlichen Psyche, als auch für die psychoanalytischen Therapien, sowie für die psychoanalytische Methodik, die sich mit der Untersuchung kultureller Phänomene beschäftigt.

PROJEKTION

Abwehrmechanismus, Übertragung eigener Konflikte und Wünsche auf andere Personen zur Angstverringerung.

PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG

Mit Persönlichkeit bezeichnet man die Gesamtheit aller Eigenschaften und Verhaltensmuster eines Menschen, aber auch einen individuellen Stil mit anderen umzugehen. Personen mit Persönlichkeitsstörungen zeigen anhaltende und kaum veränderliche Verhaltensmuster, die starre Reaktionen auf unterschiedliche Lebenslagen bewirken. Sie unterscheiden sich von der Mehrheit der Bevölkerung durch deutliche Abweichungen im Bereich Wahrnehmung, Fühlen und in Beziehungen zu anderen. Eine Persönlichkeitsstörung liegt nur vor, wenn ausreichend viele dieser Merkmale zutreffen und die Störung dauerhaft besteht. Eine Persönlichkeitsstörung beginnt bereits im Kindesalter oder in der Pubertät und dauert bis ins Erwachsenenalter an.

PSYCHOTHERAPIE

Psychotherapie wird von Psychotherapeuten ausgeübt (in Deutschland auch von Heilpraktikern für Psychotherapie). Ziel ist dabei, mittels bestimmter Verfahren, Methoden und Techniken die Gesundheit wiederherzustellen und den Leidensdruck des Patienten bzw. Klienten zu mindern.

PSYCHOSE

Als Psychose bezeichnet man eine schwere psychische Störung, die mit einem zeitweiligen und weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergeht.

POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG (PTBS)

zählt zu den psychischen Erkrankungen. Einer PTBS gehen definitionsgemäß ein oder mehrere belastende Ereignisse von außergewöhnlichem Umfang oder katastrophalem Ausmaß (psychisches Trauma) voran. Dabei muss die Bedrohung nicht unbedingt direkt die eigene Person betreffen, sondern sie kann auch nur bei anderen beobachtet und erlebt werden (z. B. als Zeuge eines schweren Unfalls oder einer Gewalttat). Die Betroffenen erleben dabei Gefühle wie (Todes-)Angst, Hilflosigkeit und Kontrollverlust.

Bei der Posttraumatischen Belastungsstörung kommt es zu vielfältigen Symptomen wie z.B. wiederkehrende, unkontrollierbare, oft bild- oder szenenhafte Erinnerungen an das belastende Ereignis (Flash-Backs), Alpträume, Angstzustände, erhöhter Erregbarkeit und Schreckhaftigkeit oder ein diffuses Bedrohungsgefühl. Viele Betroffene fühlen sich auch emotional taub, gleichgültig und „unwirklich“. Um Erinnerungen an das Trauma und unangenehme Empfindungen zu reduzieren, entwickeln die meisten Betroffenen unterschiedliche Vermeidungsverhaltensweisen. Auch andere psychische Störungen können sich in der Folge entwickeln (z.B. Depressionen, Ängste, Süchte).

In der Arbeit mit traumatisierten Menschen geht es vor allem darum, die Betroffenen zu stabilisieren, ihnen zu helfen das Geschehene zu verarbeiten und trotz des Traumas ein gutes Weiterleben zu ermöglichen.

PAARTHERAPIE

Paartherapie ist eine Form psychologischer Arbeit mit dem Ziel der Aufarbeitung und Überwindung partnerschaftlicher Konflikte.

R

RATLOSIGKEIT

der Patient findet sich stimmungsmäßig nicht zurecht und begreift seine Situation, Umgebung oder Zukunft kaum oder nicht mehr.

S

SYSTEMISCHE THERAPIE

Kerngedanke der Systemischen Therapie ist die Annahme, dass der Schlüssel zum Verständnis und zur Veränderung von Problemen weniger in der behandelten Person allein liegt, sondern im (familiären) Zusammenhang, in dem das Problem steht, zu finden ist. Systemische Therapie ist an Beziehungsprozessen der Personen interessiert, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt, und daher auch für Veränderungs- und Lösungsprozesse von Bedeutung sind.

SUIZIDAL

Suizidalität, auch Suizidgefährdung oder umgangssprachlich Lebensmüdigkeit genannt, umschreibt einen psychischen Zustand, in dem Gedanken, Phantasien, Impulse und Handlungen anhaltend, wiederholt oder in bestimmten krisenhaften Zuspitzungen darauf ausgerichtet sind, gezielt den eigenen Tod herbeizuführen (Suizid).

SCHIZOPHRENIE

Oberbegriff für verschiedene Formen einer schweren psychischen Erkrankung, die mit Veränderungen des Denkens, Fühlens und Verhaltens einhergeht; ein Hauptmerkmal dieser Störung ist ein tief greifender Realitätsverlust; die Gedanken und Gefühle des Schizophrenen weisen keinen logischen Zusammenhang auf.

SOMATISIERUNG

Umwandlung seelischer Konflikte in körperliche Erkrankungen.

SEXUALSTÖRUNG

Im Bereich der Sexualität zeigt sich eine enge Verknüpfung zwischen Körperfunktionen und Psyche. Vor allem die funktionellen Sexualstörungen können ein Zeichen für psychische Probleme oder für Probleme in einer Beziehung, aber auch für körperliche Erkrankungen sein. Neben den funktionellen Sexualstörungen zählen auch Störungen der Geschlechtsidentität und der Sexualpräferenz zu den Sexualstörungen.

SOMATIC EXPERIENCING (SE)

Somatic Experiencing SE ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Auflösung von Schock und Trauma, welcher gezielt mit den instinktiven biologischen Reaktionsweisen des autonomen Nervensystems arbeitet. Es bietet die Möglichkeit, überwältigenden Ereignissen besonders behutsam und dennoch in der Tiefe zu begegnen. Das von Peter Levine entwickelte Modell zur Überwindung und Integration traumatischer Ereignisse versteht Trauma, als eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation.

SUCHT

Abhängigkeit (umgangssprachlich Sucht) bezeichnet in der Medizin das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und beeinträchtigt die sozialen Chancen eines Individuums. Verschiedene Formen von Abhängigkeit werden beschrieben: Abhängigkeitssyndrom durch psychotrope Substanzen (substanzgebundene Abhängigkeit, stoffliche Abhängigkeit), Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen, Substanzungebundene Abhängigkeit (nichtstoffliche Abhängigkeit), sowie Co-Abhängigkeit, wenn Tun oder Unterlassen von Bezugspersonen die substanzgebundene Abhängigkeit einer Person stärkt.

T

TRAUMA

Erlebnis, das der Betroffene nicht adäquat verarbeiten kann; „seelischer Schock“. Eine Traumatisierung erhöht das Risiko für die Entwicklung fast aller anderen psychischen Erkrankungen.

TRENNUNG

Bei einer Trennung von einer Partnerschaft kann das Beziehungsende große psychische Probleme verursachen. Um Trennungsschmerzen, die körperlichen Reaktionen und Gefühle verarbeiten und loslassen zu können, ist es hilfreich sich Unterstützung zu holen.

V

VERHALTENSTHERAPIE

„Verlernen“ von problematischem Verhalten typische Elemente einer Verhaltenstherapie sind z.B. Problem- und Bedingungsanalysen für eine genaue Diagnose und Klärung des Problems. Die Arbeit ist Ziel- und Lösungsorientiert, häufig werden Verhaltensübungen eingesetzt, die sowohl offen (in der Sitzung oder als Hausaufgaben) oder auch verdeckt, d.h. nur in der Vorstellung der Patienten/Klienten durchgeführt werden können. Klassische therapeutische Techniken der Verhaltenstherapie sind Konfrontation mit beispielsweise angstauslösenden Reizen (z.B. Exposition, systematische Desensibilisierung), Verstärkung („Belohnung“) von erwünschten und Löschung („Nichtbeachtung“) unerwünschten Verhaltens.

VERDRÄNGUNG

Als Verdrängung wird in der Psychoanalyse ein angenommener psychologischer Abwehrmechanismus bezeichnet, durch den tabuierte oder bedrohliche Sachverhalte oder Vorstellungen von der bewussten Wahrnehmung ausgeschlossen würden. Das Konzept der Verdrängung geht auf Sigmund Freud zurück und gilt als zentraler Bestandteil der psychoanalytischen Theorie.

W

WIDERSTAND

Vermeidungsverhalten, das es laut psychoanalytischer Therapie verhindert, unbewusste Konflikte aufzudecken.

Z

ZWANG

Gedanken oder Handlungen, die sich stereotyp und wiederholt aufdrängen und die der Betroffene als sinnlos erlebt; sie können nicht verhindert werden, da sich sonst eine massive innere Anspannung bildet oder Angst erlebt wird.